Warum dieser Leitfaden Gesund aufwachsen in der vernetzten Welt

Wie wir als Eltern Orientierung geben

Es nützt nichts Kinder zu erziehen -
sie machen einem ja doch alles nach!

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Eltern sind Vorbilder

Eltern sind das Vorbild ihrer Kinder. Durch das, was Eltern ihren Kindern vorleben, prägen sie deren Verhaltensweisen, Einstellungen und Gefühle. Ihr Vorbild prägt Ihre Kinder mehr als alle anderen Erziehungsmaßnahmen: Es kann daher die gesunde Entwicklung Ihrer Kinder maßgeblich unterstützen oder auch erschweren (Saalfrank, 2006).

Deshalb ist es wichtig, dass gerade Sie als Eltern nicht durch Smartphone- und Internetnutzung ständig absorbiert werden und dadurch immer weniger Zeit für Ihre Kinder haben.

Achten Sie darauf, Ihre Aufmerksamkeit ganz dem Kind zu widmen, wenn Sie mit ihm zusammen sind (vgl. Bild). Ein Smartphone (oder Tablet) stört! Je mehr Sie mit Ihrem Kind sprechen und auch nonverbal kommunizieren, desto besser entwickelt Ihr Kind seine Sprachfähigkeiten, sein Denken und Fühlen. Bei den gemeinsamen Mahlzeiten am Tisch sollten Bildschirmmedien für alle Familienmitglieder tabu sein.

Eltern können ihr eigenes Medienverhalten leicht erfassen. Es gibt Apps zum Aufzeichnen und Reflektieren des Nutzungsverhaltens, z.B. für das Smartphone: Break Free App  mit Ampelanzeige oder Menthal App.

Eltern sind Begleiter und Unterstützer

Seien Sie nicht nur Vorbild. Interessieren Sie sich auch für das, was Ihre Kinder am Bildschirm tun: Beispielsweise für die Spiele, mit denen sie sich beschäftigen. Nehmen Sie sich Zeit, um mit Ihren Kindern gemeinsam Medienangebote zu erleben und zu entdecken: Dann können Sie sich über das Gefundene austauschen, es ergänzen und erklären, was Ihre Kinder noch nicht verstehen.

Dies kann sich sehr positiv auf das Eltern-Kind-Verhältnis auswirken. Gespräche sind Gelegenheiten, den Kindern und Jugendlichen die eigenen Bewertungen zu Qualität und Inhalt des Erlebten zu vermitteln.

Jugendliche brauchen Unterstützung, Eltern können z.B. für analogen Ausgleich sorgen (etwa durch gemeinsame Unternehmungen) oder Grundfragen mit ihnen besprechen: Wie lebenswichtig sind Handy & Co. eigentlich? Wie sähe ein Leben aus, in dem kein Smartphone oder Tablet vorhanden ist oder (ständig) genutzt wird? Was würden wir dann machen? Können wir das einmal eine Zeitlang ausprobieren?

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Eltern sind Medienverwalter

Eltern sollten informiert sein über die verschiedenen technischen Möglichkeiten der digitalen Geräte (Smartphone, Tablet, Router, PC usw.). Aber noch wichtiger ist die Frage: Sind diese Geräte wirklich bereits für Kinder geeignet? Was ist dafür zu tun? Werden die Geräte von Ihren Kindern bereits genutzt, sind unter anderem der Standort der technischen Geräte (nicht im Kinderzimmer), die aktivierte Filtersoftware oder die eingesetzten Jugendschutzprogramme von großer Bedeutung, wenn Sie Risiken vom Kind fernhalten wollen.

Bekannt ist inzwischen eine Vielzahl von Risiken bei der Nutzung digitaler Medien. Notwendig ist daher ein Austausch mit Ihren Kindern/Jugendlichen über diese Risiken und wie sie vermieden werden können.

Informationen über gesetzliche Regelungen im Jugendschutzgesetz: Vgl.
www.t-online.de/eltern/jugendliche/id_49419266/jugendschutzgesetz-2015-
was-eltern-wissen-sollten.html
. Z. B. gilt:

Auch wenn Kinder/Jugendliche unter 16 Jahren ein Handy/Smartphone von den Eltern / Großeltern / … »geschenkt« bekommen, tragen Eltern die Verantwortung dafür, was ihre Kinder mit dem Smartphone machen. Entsprechend haben sie das Recht und im Prinzip auch die Pflicht, Aktivitäten ihrer Kinder/Jugendlichen zu kontrollieren.

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