Vom Kind zum Jugendlichen (10 – 16 Jahre) Auf dem Weg zur Medienmündigkeit
Tipps für nachhaltiges Lernen mit neuen Medien
Je mehr Bildschirmgeräte sich im eigenen Zimmer befinden, desto länger nutzen Jugendliche auch diese Geräte. Und: Ungeeignete Filme und Computerspiele (ab 16/18) werden viel häufiger genutzt, wenn das Kind ein eigenes Gerät besitzt. Deshalb: Keine Bildschirmmedien ins Kinderzimmer!

Das ist einfacher gesagt als getan. Wer kennt das nicht: „Mami, Papi, alle anderen haben das aber!“ Was hilft Eltern, dennoch gelassen und begründet Nein zu sagen? Die Gewissheit, dass sie damit Ihrem Kind langfristig einen Gefallen tun. Sie schützen es vor Bildschirmgefahren: Gewalt, Pornographie, Mobbing, Sucht. Und das Kind hat mehr Zeit für das, was es eigentlich auch selber will: „Draußen spielen“ und „sich mit Freunden treffen“. Laut Umfrage sind das die liebsten Freizeitbeschäftigungen von deutschen Grundschulkindern.
Und wenn ältere Kinder für die Schule an PC und Internet arbeiten sollen? Dafür braucht es kein eigenes Gerät. Nutzen Sie dafür gemeinsam den „Eltern-PC“ und schalten Sie ihn hinterher auch wieder aus.
Sind PC, TV, Handy & Co. für das Lernen hilfreich?
Einerseits: Die Forschung zeigt: Bei älteren Kindern und Erwachsenen unterstützt der dosierte(!) Einsatz von digitalen Medien als Hilfsmittel das Lernen.
Beispiele: Ein PC-Sprachkurs zum Auffrischen der Spanischkenntnisse, ein Trainingsprogramm für Legastheniker, ein Film über Tiefseefische. Aber: Für ein Erdkundereferat über Thailand ist das „Papierlexikon“ eher zu empfehlen. Warum? Weil man bei Google und anderen Suchmaschinen mit diesem Suchbegriff allzu schnell auf der Seite eines Sexhotels landet.
Andererseits: Je höher bei Kindern die Bildschirmzeiten, desto schlechter sind ihre Schulleistungen.
Wissenschaftler erklären diesen negativen Zusammenhang vor allem so: Für erfolgreiches und eigenständiges Problemlösen und Lernen brauchen Kinder Erfahrungen im echten Leben. TV, PC, Handy & Co. gelten als Zeiträuber und verdrängen das Lernen mit allen Sinnen. Aber auch die Motivation leidet: Ein Schulbuch wirkt irgendwann langweilig und mühsam, wenn man bunte, laute, schnelle Videoclips zu sehr gewöhnt ist.
Fazit
Für nachhaltiges Lernen brauchen Kinder Unterstützung ohne Leistungsdruck durch Eltern; ein gutes Miteinander in der Klasse; Lehrer, die fachlich und menschlich überzeugen.
Wichtig ist aber auch der Schutz vor zu viel Bildschirm. Je jünger das Kind, je länger die Nutzungszeiten und je gewalthaltiger der Inhalt, desto stärker schaden Bildschirmmedien. Je besser die altersgemäße Heranführung gelingt, desto mehr können TV, PC, Handy & Co. zum Nachdenken, Forschen und Lernen beitragen.