Die ersten Schuljahre (6 – 9 Jahre) Nutzung von Bildschirmmedien begleiten und begrenzen!

Tipps für eine verantwortungsvolle Medienerziehung im Grundschulalter

Ermutigen Sie Ihr Kind, Freundschaften zu pflegen, Sport zu machen, ein Instrument zu lernen! Überraschend, aber wahr: Dies ist die beste Vorbeugung gegen Computerspielsucht, Cybermobbing, kindergefährdende Inhalte und Abzocke im Internet. Eine solide Verankerung im Leben, wirklicher Erfolg und echte Anerkennung schützen vor der Suche nach
„billigem“ Ersatz im Virtuellen.

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  • Keine eigenen Bildschirmgeräte im Kinderzimmer. Kinder mit eigenem TV-Gerät verweilen täglich etwa 1 Stunde länger vor dem Bildschirm als Kinder ohne eigenes TV-Gerät.
  • Klare Zeitbegrenzungen: 30 bis max. 45 min/Tag, aber Ihr Kind sollte vor allem nicht jeden Tag Zeit vor einem Bildschirm (Fernseher, Tablet, PC) verbringen, wöchentlich höchstens fünf Stunden. Denn: Bei fünf und mehr Stunden wöchentlich vor einem Bildschirm werden die Lese- und die Rechenfähigkeiten beeinträchtigt.
  • Wenn möglich, keine PC- oder Internetnutzung. Wenn es nicht anders geht, so dass Ihr Kind den PC bzw. das Internet nutzt, dann möglichst mit Begleitung durch Erwachsene. Sprechen Sie mit Ihren Kindern über die Inhalte und das Erlebte! So können Sie die Medienmündigkeit Ihrer Kinder fördern!
  • Falls es nicht immer möglich ist, Ihre Kinder beim Umgang mit dem PC zu begleiten, richten Sie auf dem PC, Laptop oder Tablet für Ihre Kinder ein eigenes Benutzerkonto mit eingeschränkten Rechten ein (in der Systemsteuerung unter Benutzerkonten).
  • Aktivieren Sie darauf Zeitbegrenzungssoftware (pro Wochentag und pro Gesamtwoche) und richten Sie Kinderschutzsoftware ein.
  • Kinder zwischen sechs und neun Jahren sollten sich – wenn überhaupt – nur in sicheren Surfräumen bewegen und z.B. nicht auf Youtube surfen können: Denn das Youtube-Portal enthält auch Filme und Werbung, die für Kinder nicht geeignet sind.
  • Einen geschützten Surfraum, der speziell für Kinder geschaffen wurde und in dem sie sich im Internet bewegen können, ohne auf für sie ungeeignete Inhalte zu stoßen, bietet „Frag Finn“ www.fragfinn.de  und der KinderServer  www.kinderserver-info.de. Der Surfraum basiert auf einer sogenannten Whitelist. Dies ist eine umfangreiche Liste von für Kinder geeigneten und von Medienpädagogen geprüften Internetseiten. Diesen sicheren Surfraum gibt es auch für Smartphones und Tablets! Sorgen Sie aber dafür, dass die Geräte per Kabel mit dem Internet verbunden sind und nicht über WLAN!
  • Spezielle Kindersuchmaschinen für Kinder zwischen sechs und neun Jahren sind: Blinde Kuh http://www.blinde-kuh.de/ oder Helles Köpfchen https://www.helles-koepfchen.de/. Richten Sie eine Kindersuchmaschine als Browserstartseite ein!
  • Schützen Sie den Zugriff auf App-Stores mit einem Passwort, damit Ihr Kind nicht selbstständig Apps herunterladen kann. Hinterfragen Sie angebotene Gutscheinkarten! Laden Sie Apps immer selbst herunter und probieren Sie sie aus, bevor Ihr Kind damit alleine spielt. Überprüfen Sie, ob die Berechtigungen, die die App verlangt, nicht Ihre Privatsphäre ausspioniert – dann auf keinen Fall installieren! Deaktivieren Sie stets automatische Updates, um vor einem Update mögliche Kosten und neue Berechtigungen überprüfen zu können. 
  • App-Empfehlungen für Kinder – nach Alter geordnet –  finden Sie unter: https://www.klick-tipps.net/kinderapps/. Dieser Empfehlungsdienst für gute Kinderseiten und -Apps, ist ein Angebot von  http://www.jugendschutz.net – gefördert von der Stiftung MedienKompetenz Forum Südwest und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. 
  • App-Bewertungen vom Deutschen Jugendinstitut (DJI) finden Sie unter: https://www.dji.de/ueber-uns/projekte/projekte/apps-fuer-kinder-angebote-und-trendanalysen/datenbank-apps-fuer-kinder/projekt-apps-fuer-kinder-trendanalysen.html
  • Beachten Sie Altersfreigaben der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK), http://www.fsk.de/ und der Unterhaltungssoftware-Selbstkontrolle (USK), http://www.usk.de/
  • In den unteren Klassen sollten PC-Hausaufgaben große Ausnahme bleiben. Falls nicht vermeidbar, fordern Sie dafür ruhig einen beaufsichtigten Medienraum an der Schule ein. Es gilt: Keine PC- und Internetnutzung ohne Schutzsoftware bzw. erwachsene Begleitung. 
  • Kein eigenes Handy oder Smartphone für Ihr Kind im Grundschulalter! Wenn dennoch, dann eingeschränkt auf eine Telefon- und SMS-Nutzung! 
  • Ein Internetzugang (z.B. per Flatrate) ist am Anfang nicht sinnvoll, da voller Risiken.
manun / photocase.de

Tobias (38) und Maria (32) erzählen:

„Als Jonas Probleme mit dem Lesenlernen hatte, haben alle empfohlen: Mehr Vorlesen, weniger Fernsehen, weniger Spielkonsole und DVDs. Jonas darf jetzt nur noch am Wochenende an den Bildschirm. Der erwartete große Protest blieb aus. Gut, die ersten Wochen waren wirklich schwierig, es gab viel Langeweile und Gequengel, aber jetzt ist es durch die klare Regel viel entspannter. Und Jonas liest schon viel besser.“

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